Cantoni Trading S.r.l. - Repubblica di San Marino
+ 378 0549 977527

Die Geschichte des Spiegels von der Antike bis zu den modernen Kristallspiegeln

CantoniTippsDie Geschichte des Spiegels von der Antike bis zu den modernen Kristallspiegeln

Wir haben uns daran gewöhnt, Spiegel in jeder Ecke unseres Hauses zu haben und unser Spiegelbild zu betrachten, wann immer wir die Gelegenheit haben: im Rückspiegel des Autos, in den Schaufenstern… Wir überprüfen, ob unser Aussehen tiptop ist, oder teilen unsere Spiegel Selfies von unserem Outfit of the Day in den sozialen Medien.
Aber wie sieht ein Spiegel aus? Wann wurde er entdeckt? Was hat sich seitdem verändert?

Der Spiegel von Narziss zwischen Mythos und Moderne

Das Konzept des Spiegels, obwohl technisch anders als das, das was wir heute kennen, gibt es seit der Entstehung der Menschheit. Die ersten Spiegelbilder waren die Reflexionen im Wasser, einem See oder einem Fluss und wurde als göttliches Zeichen oder als etwas „magisches“ interpretiert, anders war es ja diese ja nicht erklärbar!

Bereits in der griechischen Mythologie gab es das Bild des Mannes, der sich im Wasser spiegelt.
Einer der ersten war der, für seine Schönheit berühmte, Narziss. Es gibt verschiedene Legenden, die sich um ihn ranken, eine davon ist diese:
Eitel wie er war, wies er jede und jeden zurück, der sich in ihn verliebte. Eines Tages erblickte er sein Spiegelbild im Wasser und verliebte sich in dieses, ohne zu begreifen, dass es sein eigenes Abbild war. Er verzehrte an dieser Liebe, bis er schließlich daran zu Grunde ging. Geblieben ist statt eines Leichnams nur eine Narzisse. Seit vielen Generationen dient dieser Mythos für junge Menschen als Warnung davor, sich zu sehr der Eitelkeit hinzugeben. Heute sind wir umgeben von Narzissten, wir verstehen darunter eitle Persönlichkeiten oder ein großes Ego.

Die Erfindung des Spiegels: Wann wurde der erste entdeckt?

Die ersten Spiegel, die vom Menschen als Objekte geschaffen wurden, um ausschließlich sein eigenes Bild zu sehen, scheinen in der Türkei um 3.000 v. Chr. zu finden zu sein.  Seitdem sind sie Teil heiliger, teurer und kleiner Rituale.
Es gibt mehrere Legenden über die Erschaffung des Spiegels, aber wir können uns vorstellen, wie sehr den Menschen die Neugier getrieben haben mag, sein Aussehen zu betrachten.

Ägyptische Spiegel und historische Funde

Der Markt für Spiegel scheint in Ägypten seinen Anfang genommen zu haben. Dabei wurden am Anfang kleine polierten Bronzescheiben mit Holz- oder Metallgriffen als Stütze ausgestattet oder mit kleinen Ösen versehen um sie an der Wand aufzuhängen. Dank antiker Darstellungen, haben wir Beweise dafür, wie oft Menschen dieses Accessoire genau wie heute benutzten. Allerdings waren diese Luxusobjekte damals mit Bildern von Gottheiten geschmückt, damit diese dem Spiegel die Kraft geben sollten, sie dem Übernatürlichen ein wenig näher zu bringen!

Techniken, die im Laufe der Jahrhunderte zur Herstellung von Spiegeln verwendet wurden

Wenn es den Griechen, Etruskern und Ägyptern gelungen war, diese speziellen reflektierenden Objekte mit Hilfe von polierten und dekorierten Metallen und Legierungen herzustellen, dann waren es wahrscheinlich die Römer, die farbloses Glas in die Produktion einführten und es mit Blei oder Blech kombinierten. Dennoch scheint es, dass eine ägyptische Statue bereits einen Spiegel dieses Typs besaß …

Die Herstellung des Spiegels: vom Mittelalter bis zu den alten venezianischen Spiegeln

Von seiner Entstehung bis zur Renaissance blieb der Spiegel ein kleines Objekt im Taschenformat, das jeder mit sich führen konnte, genau wie wir es heute tun. Damals bestanden die Gehäuse oft aus Holz, Elfenbein oder Edelmetallen.

Die Pioniere der Spiegel, die den gegenwärtigen Prozessen am nächsten kamen, waren jedoch die Venezianer, genauer gesagt die Murano-Handwerker, deren Spiegel ab 1369 hergestellt wurden.

Mitte des 16. Jahrhunderts patentierte Vincenzo Redor eine Technik, die darin bestand, die kostbaren Kristallplatten, auf die Weißbleche mit einem Quecksilberbad gepresst wurden, zu glätten und zu polieren, um so Spiegel mit einer vollkommen flachen Oberfläche zu schaffen, die sie zu einem noch kostbareren Objekt machten. Es wurde dann eine rein venezianische Tradition, die begehrten Platten mit geformten und geschnitzten Rahmen zu umgeben, ein Detail, das Venedig zum wichtigsten Glasexporteur in Europa machte.

Als Hüter einer einzigartigen Kunst wurden venezianische Glasmacher oft von europäischen Monarchen verfolgt, die um jeden Preis ihre so prestigeträchtigen Techniken anwenden wollten. Es gelang ihnen im 17. Jahrhundert, als der Minister Ludwigs XIV einige Meister aus Murano mit Gold lockte. Diese Murano-Meister, leisteten einen wichtigen Beitrag bei der Schaffung der berühmten Spiegel Gallerie von Versailles.

Und Dank der Verbreitung des Spiegels wurde so übrigens auch das Selbstporträt in der Kunst geboren!

Wie wird der moderne Spiegel hergestellt?

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Florenz ein neues Herstellungsverfahren geboren, das den Spiegel billiger und für alle sozialen Schichten zugänglich machte: Eine Lösung aus Silbernitrat, Ammoniak und Weinsäure diente dazu, die verschiedenen Silberpartikel auf dem Glas aufzutragen, fixiert wurde das Ganze dann mit einer Schicht Schellack.

Heute wird durch Elektrolyse, eine Silber- oder Aluminiumschicht auf den Glasplatten fixiert und die gegenüberliegende Seite der Platte mit einem Schutzlack bedeckt. Ein Prozess, der es uns ermöglicht, klare, saubere Spiegel ohne Schatten oder Flecken zu erhalten.

Und auch beim Stil hat sich einiges geändert. So gibt es neben den modernsten Spiegeln mit minimalem Design auch Spiegel mit Rahmen, die den unterschiedlichsten Geschmäcker entsprechen. So ist heutzutage für jeden Geschmack der passende Spiegel erhältlich. Der wahre Mehrwert ist die integrierte Beleuchtung, mit der die Narzissten von 2020 selbst den kleinsten Makel mit Make-up kaschieren können!

Titelbild: Wikipedia – The Mirror of Venus Edward Burne-Jones

Kommentar Hinzufügen

Your email address will not be published. Required fields are marked *